Die Programmierbarkeit des Arnold Digital Lokempfängers


 
     

Die Eigenschaften der Arnold Digital Lokomotiven

Beim großen Vorbild gibt es Lokomotiven und Züge mit sehr unterschiedlichen Fahreigenschaften hinsichtlich Anfahren, Bremsen und der Höchstgeschwindigkeit. Ein ICE oder TGV beschleunigt sehr zügig und hat eine hohe Endgeschwindigkeit. Eine schwere Güterzuglok dagegen benötigt trotz ihrer grossen Leistungsfähigkeit mit einem entsprechenden Güterzug über vier Kilometer, um auf 80km/h zu beschleunigen und damit hat der Zug auch schon seine Höchstgeschwindigkeit erreicht.

Ihre Digital Lokomotiven - egal in welcher Ausführung - verhält sich Ihrer Modell-Lokomotive dann ganz genauso, wie das Vorbild. Sie müssen dem Empfänger nur sagen, welche Fahreigenschaften er nachbildern soll. Dies geschieht in der Programmierung. Über digitale Programmierbefehle erhält der Lokempfänger die Vorgaben, die er dann im Betrieb umsetzt. Programmieren können Sie folgedne Fahr- Eigenschaften des Lokempfängers:

 

  • Adresse
  • Minimalgeschwindigkeit
  • Anfahrverzögerung
  • Bremsverzögerung
  • Höchstgeschwindigkeit

Außerdem sind noch weitere Parameter über die Programmierung festgelegt:

  • Fahrtrichtung
  • Anzahl der Fahrstufen (Datenformat)
  • Analogbetrieb erlaubt / nicht erlaubt
  • Erkennung des Märklin-Digital Datenformats
  • Lastausgleich ein / aus
  • Geschwindigkeitstabelle (Fahrstufen-Rampe)
  • Charakteristik des Lastausgleichs (Regelung)
  • Pulsweite der Motoransteuerung

Damit Sie sich vortellen können, welche weitreichenden Fähigkeiten Sie bei den Arnold Lokempfängern beeinflussen könne, möchten wir Ihnen jetzt die programmierbaren Eigenschaften im Einzelnen erläutern:

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Adresse:

Sie ist der digital Name der Lokomotive. Mit dieser Nummer rufen Sie die Lok am Commander 9, Central Control oder einem Fahrpult auf. Die Adresse der Lok ist nicht festgelegt, deshalb können Sie die Adresse frei nach Ihren Vorstellungen vergeben. Als sinnvoll hat sich herausgestellt, sie aus der Betriebsnummer der Lok abzuleiten. So erhält eine E-Lok der Baureihe die Adresse 103 oder die Dampflok der Baureihe 41 die Adresse 041. Die von unseren Firmen gleich als Digital-Lokomotiven ausgelieferten Loks werden auf diese Weise programmiert. Ein Aufdruck in der Gebrauchsanleitung und der Verpackung informiert Sie über diese vorprogrammierte Adresse.

Wenn Sie die Lokadresse für eine neue oder umgerüstete Lok erst einmal nach Ihrem eigenen

  Schema vergeben haben, bleibt sie normalerweise unverändert, weil es sonst eher zur Verwirrung kommt, welche Lok wohl wie heißt.

Im Arnold Digital-System gibt es die Adressen von 001 bis 119 für Lokomotiven. Diese Adressen können Sie mit dem neuen Central Control und dem Control aufrufen.

Beim bisherigen Arnold Digital-System mit den Zentralen 86028 (Central Unit N) und 86029 (Central Control) stehen Ihnen nur die Adressen 01 bis 99 zur Verfügung. Das müssen Sie bei der Adressvergabe berücksichtigen, da Sie die Lok sonst nicht anrufen können. Auch das Digital- System von Lenz ist auf 99 Adressen begrenzt, wenn Sie den Handregler LH100 einsetzen, über Computer und Interface gibt es auch die Adressen 100 bis 119. Möchten Sie die Lokomotive auf dem Märklin Digital-System (Motorola- Format) einsetzen, haben Sie die Wahl zwischen den Adressen 01-79.

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Minimalgeschwindigkeit:

Lokomotiven unterscheiden sich in der Motor- Getriebe- Auslegung. Mit der einstellbaren Minimalgeschwindigkeit stellen Sie den Lokempfänger so ein, dasss die Lokomotive schon bei der ersten Fahrstufe mit der Geschwindigkeit anfährt, die Sie wünschen. Vom Werk aus ist dieser Parameter auf den Wert 0 eingestellt. Durch den Lastausgleich des Lokempfängers ist normalerweise sichergestellt, dass die Lok bei der Fahrstufe 01 schon fährt und Ihnen so

  der gesamte Regelbereich der 27 oder 28 Fahrstufen zur Verfügung steht.

Ein Änderung der Minimalgeschwidigkeit auf einen Wert größer als 0 ist dann sinnvoll, wenn Ihnen die Lok in der Fahrstufe 01 zu langsam fährt, oder Sie über die CV49 den Lastausgleich ausgeschaltet haben.

Die Einstellungen der CV02 wird nicht ausgewertet, wenn Sie über die CV67 bis CV94 die Geschwindigkeitsrampe vorgeben.

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Anfahrverzögerung:

Eine echter Zug hat ein grosse Masse, die die Lok erst einmal in Bewegung setzen muss. Das geht bei einem ICE oder TGV recht schnell, bei einem Güterzug dauert es aber geraume Zeit. Der Arnold Lokempfänger kann die Masse einses Zuges simulieren. Mit der Anfahrverzögerung bestimmen Sie, wie schnell eine Lok beschleunigen kann. Drehen Sie den Fahrregler schnell auf eine hohe Geschwindigkeit, dann beschleunigt der Zug trotzdem nicht schneller als es die programmierte Anfahrverzögerung vorgibt.

  Mit Werten von 000 bis 256 geben Sie die Verzögerung vor, die der Lokempfänger von eriner Fahrstufe zur nächsten einhalten soll. Dabei entspricht eine Einheit einer Verzögerung von 32 Millisekunden.

Die Anfahrverzögerung können Sie recht realistisch einstellen, da beim Anfahren eines Zug die Platzverhältnisse auf Ihrer Anlage nicht so sehr ins Gewicht fallen.

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Bremsverzögerung:

Genauso wie bei der Beschleunigung wirkt sich auch beim Bremsen die grosse Masse eines Zuges aus. Der Arnold Lokempfänger kann die grosse Masse eines Zuges natürlich auch beim Bremsen simulieren. Mit der Bremsverzögerung bestimmern Sie, wie schnell eine Lok oder ein Zug abbremsen kann. Drehen Sie den Fahrregler schnell auf eine niedrige Geschwindigkeit oder stellen Sie die Geschwindigkeit über die Stop-Taste gleich auf 00, dann bremst der Zug trotzdem nicht scneller als es die programmierte Bremsverzögerung zuläßt.

  Mit Werten von 000 bis 256 geben Sie die Verzögerung vor, die der Lokempfänger von eriner Fahrstufe zur nächsten einhalten soll. Dabei entspricht eine Einheit einer Verzögerung von 32 Millisekunden.

Die Bremsverzögerung ist sehr von den Platzverhältnissen auf Ihrer Anlage bestimmt, da der Zug beim Bremsen an einer bestimmten Stelle zum Stehen kommen muss, weil er sonst duch den Bahnhof durchgefahren ist oder gegen den Prellbock prallt.

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Höchstgeschwindigkeit:

Viele Lokomotiven fahren beim Vorbild langsamer als es bei der Modell-Lokomotive mechanisch möglich ist. Normalerweise würde bei einer solchen Lok die Höchstgeschwindigkeit nicht erst bei der höchsten Fahrstufe erreicht, sonder schon früher. Es gingen Ihnen Fahrstufen verloren.

  Die einstellbare Höchstgeschwindigkeit der Lokomotiven mit dem Arnold Lokempfänger reduziert die Geschwindigkeit der Lok auf eine mollmäßige Höchstgeschwindigkeit, die erst in der höchsten Fahrstufe erreicht wird. Der Geschwindigkeitsbereich der Lokomotive zwischen Stillstand und Höchstgeschwindigkeit wird also auf alle Fahrstufen der Lokomotive aufgeteilt. Sie steuern so auch eine kleine Nebenbhanlok ganz feinfühlig mit 28 Fahrstufen.
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Der Lastausgleich:

Moderne Lokomotiven des Vorbilds sind mit einer automatischen Geschwindigkeitsregelung ausgerüstet. Sie sorgt dafür, dass der Zug unabhängig von Steigungen und Gefällen die eingestellte Geschwindigkeit beibehält.

Diese Fähigkeit hat auch der Arnold Digital Lokempfänger. Bei einer Modellbahn ist diese Regelung noch wichtiger, denn nicht in jeder Lokomotive sitzt ein Lokführer. Steigungen und Gefälle sind auf einer Modellbahn meist noch steiler als in der Wirklichkeit. Setzen Sie Arnold Lokempfänger ein, dann benötigen Sie bei Steigungen und Gefällen auf Ihrer Anlage keine aufwendigen zusätzlichen Schaltungen, die dafür sorgen, dass die Züge bergab nicht rasen oder bergauf stehen bleiben. Der Lokempfänger macht das automatisch.

  Wenn Sie jedoch der Meinung sind, eine Dampflokomotive hatte eine solche automatische Regelung nicht und deshalb soll meine Dampflok das auch nicht haben, dann schalten Sie über die Programmierung des Lokempfängers den Lastausgleich aus. Sie regeln dann, wie der echte Lokführer, die Fahrgeschwindigkeit der Lok nach, wenn Sie bergauf oder bergab fährt.

Bei einer Modell-Lokomotive kommen noch weitere Vorteile hinzu: Duch die Kontrolle der Belastung und der Drehzahl des Motor erreicht eine Lok mit Lastausgleich Langsamfahreigenschaften, die die gleich Lok sonst nicht verwirklichen könnte. Sie fährt schon bei einer deutlich geringeren Geschwindigkeit los und fährt gleichmäßiger.

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Einstellen der Regelcharakteristik:

Über die Programmierung des Lokempfängers bestimmen Sie die Sensibilität des Lastausgleichs. Der Lokempfänger kann recht schnell auf Laständerungen reagieren oder eher träge. Eine schnelle Reaktion sorgt dafür, dass der Lokempfänger auf Laständerungen an einer Steigung sofort reagiert und Sie praktisch keine Geschwindigkeitsänderung

  feststellen können. Stellen Sie die Charakteristik zu schnell ein, dann kann sich ein unruhiger und ungleichmäßiger Lauf des Zuges ergeben, weil der Lokempfänger übertrieben heftig nachregelt. Stellen Sie die Charakteristik zu träge ein, dann wird der Zug an einem Gefälle zuerst deutlich schneller, um dann sichtbar abzubremsen. Die vom Werk aus eingestellte Charakteristik sollten Sie deshalb nur dann ändern, wenn Sie einer der hier beschriebenen Merkmale feststellen.
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Automatische Erkennung von Digital- und Gleichstrombetrieb:

Arnold Digital Lokempfänger und fertig Digital- Lokomotiven, die Arnold, Rivarossi, Lima und Jouef außerhalb Deutschlands auliefern, fahren auch auf normalen Gleichstromanlagen. Den Betrieb auf einer Gleichstromanlage erkennt erkennt der Lokempfänger automatisch. Er reagiert dann sofort auf die sich ändernde Spannung und fährt entsprechend schneller oder langsamer.

  Wenn es auf Ihrer Anlage keine Gleichstromabschnitte gibt, dann sollten Sie diese automatische Erkennung abschalten. Das erhöht die Datensicherheit des Lokempfängers besonders bei verschmutzten Gleisen.

Wichtig: Lokempfänger, die wir in Deutschland bis zum 31.12.2000 ausliefern, dürfen aus patenrechtlichen Gründen den Gleichstrombetrieb nicht automatisch erkennen. Diese Loks bzw. Empfänger müssen über die Programmierung definitiv auf Gleichstrom oder Digital eingestellt werden. Natürlich können Sie diese Einstellung beliebig oft umstellen.

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Einstellung der Fahrstufenanzahl:

Die Entwicklung des Arnold Digital- Systems und auch des NMRA- DCC- Formats begann mit der Steuerung der Loks über 14 Fahrstufen. So steuern auch die bisherigen Arnold Digitalgeräte Central Unit N, Central Control 80 und Commander 6 die Lokomotiven. Die neuen Geräte steuern die Loks wahlweise auch mit 27 oder 28 Fahrstufen.

Die Information für die Steuerung mit 14/27 Fahrstufen auf einen und 28 Fahrstufen auf der anderen Seite unterscheiden sich in der Anordnung der Fahrstufen- und Beleuchtungsinformationen. Damit der Lokempfänger die für ihn gesendeten Informationen richtig interpretiert, teilen Sie dem Lokempfänger über diese Einstellung mit, über wie viele Fahrstufen er angesteuert wird.

  Die Einstellung 14 und 27 Fahrstufen sind nur deshalb in den Lokempfänger integriet, damit er auch problemlos mit den bisherigen Steuergeräten fährt. Diese Kompatibilität zu allen schon vorhandenen Digital- Komponenten ist uns bei den gesamten Weiterentwicklungen des Systems sehr wichtig gewesen, damit Sie alles was Sie schon haben weiterbenutzen können.

Die eingestellte Fahrstufenzahl im Lokempfänger muss natürlich mit der Fahrstufenzahl übereinstimmen, die Sie im Central Control für diese Lok vorgewählt haben. Bei einer unterschiedlichen Einstellung zwischen Lokempfänger und Zentrale sind Beschädigungen ausgeschlossen, jedoch funktioniert dies Spitzenbeleuchtung entweder garnicht oder nur bei bestimmten Fahrstufen.

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Die Geschwindigkeitsrampe (speed-table):

Normalerweise berechnet der Lokempfänger die Aufteilung der Fahrstufen vom Stillstand bis zur Höchstgeschwindigkeit automatisch. Er legt dabei eine größere Anzahl von Fahrstufen in den Langsamfahrbereich, um so eine feinfühlige Steuerung der Lok gerade beim Rangieren und Anfahren zu gewährleisten.

  Über die Programmierung des Lokempfängers bestimmen Sie - falls gewünscht - die Zuordnung von Fahrstufe und Geschwindigkeit selbst, indem Sie für jede der 28 Fahrstufen eine Geschwindigkeit festlegen. Durch diese Festlegungen werden natürlich die Einstellungen für Minimal und Höchstgeschwindigkeit wirkungslos. Die entsprechenden Speicherstellen im Lokempfänger werden nicht mehr ausgewertet. Die Fahrstufentabelle können Sie über die Programmierung auch wieder ausschalten, ohne die darin gespeicherten Werte zu löschen. Dann richtet sich der Lokempfänger wieder nach der eingestellten Minimal- und Höchstgeschwindigkeit.
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Die Kurzschluss- / Überlasterkennung:

Die neuen Arnold Lokempfänger bieten Ihnen ein Höchstmaß an Sicherheit - trotz ihrer geringen Baugröße. Zwei Schutzvorrichgungen gibt es im Lokempfänger, die ihn vor der Zerstörung durch Überlastung, durch nicht potentialfreie Motorkontakte oder durchgebrannte Birnchen schützen.

Zum ersten gibt es eine Absicherung duch Hardware, d.h. duch elektronische Bauteile, die den Lokempfänger abschalten, wenn eine Überlastung auftritt. Diese Sicherung ist immer aktiv und nicht abschaltbar.

  Die zweite Absicherung erfolgt durch Software und ist besonders dann von Vorteil, wenn Sie die Lokomotive umrüsten. Bei jedem Einschalten des Lokempfängers prüft die Software noch zusätzlich zur Hardware weitere Punkte, um sicherzustellen, dass nicht duch Verdrahtungsfehler der Lokempfänger beschädigt wird.

Wichtig: Es ist weder durch Hardware noch durch Software abzusichern, dass der Lokempfänger zerstört wird, wenn Bauteile des Lokempfängers andere leitende Teile der Lok, z.B. das Metallchassis, berühren. Auch gegen elektrostatische Aufladungen kann der Lokempfänger nicht geschütz werden. Hier müssen Sie durch die Einrichtung Ihres Arbeitsplatzes Vorsorge tragen.

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Digital- / Gleichstrom- Umschaltung:

Diese Funktion ist nur bei den Lokempfängern und Digital- Lokomotiven, die Arnold, Rivarossi, Lima und Jouef bis zum 31.12.2000 in Deutschland ausliefern, von Bedeutung. Bie diesen Empfängern müssen Sie über eine Programmierung den Lokempfänger auf Digital- oder Gleichstrombetrieb

  umschalten. Die Einstellung Digital- oder Gleichstrombetrieb können Sie, wie auch die übrigen Einstellungen, beliebig oft ändern.

Lokempfänger und fertige Digital- Lokomotiven, die Arnold Rivarossi, Lima und Jouef außerhalb Deutschlands ausliefern, erkennen Digital- oder Gelichstrombetrieb automatisch. Sie werten diese Einstellung nicht aus.

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Erkennen des Märklin Motorola- Formats:

Beim Einschalten der Anlage bzw. immer dann, wenn der Lokempfänger erneut mit Strom versorgt wird, prüft er das ankommende Datenformat und

  entscheidet sich automatisch für das NMRA- DCC- Format oder das Motorola- Format des Märklin Digital- Sytems. Danach interpretiert er die ankommenden Informationen immer nach diesem erkannten Daten format. Ein automatischer Wechsel bei laufendem Betrieb findet nicht statt.
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